Die schottische Künstlerin Susan Philipsz beschäftigt sich seit etwa zwei Jahrzehnten mit dem Rearrangement musikalischer/literarischer Quellen und spezifischer historischer Konstellationen. Dabei benutzt die Künstlerin oft geläufige (Pop) Musik-Sequenzen, die sie teiweise selbst a capella performt. Dazu zählen Songs der Gruppen Nirvana, Radiohead und Velvet Underground ebenso wie irische und schottische Balladen, Folksongs, Arbeiterlieder, Shanties und klassische Kompositionen (John Dowland, Ravel, Offenbach).
Bereits 2014 entwickelte Susan Philipsz für Eastside Projects in Birmingham eine Sound-Installation, die auf Kompositionen der Künstlerin für kriegsbeschädigte Musikinstrumente basiert. Die Musikinstrumente – zumeist Blasinstrumente aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die zur Vermeidung von Lichtreflektionen mit einen dicken Schicht aus Schellack überzogen, gewissermaßen getarnt wurden – befanden sich in institutionellen Sammlungen und waren jahrzehntelang unbenutzt in Vitrinen ausgestellt. Die Aufnahmen der einzeln gespielten Musikinstrumente verdichtet Philipsz zu einem „Broken Ensemble“ und schafft so eine beeindruckende, raumfüllende Sound-Installation.