Susan Philipsz
East by West
Künstler/in
Susan Philipsz
Titel
East by West
Entstehungsjahr
2025
Technik und Abmessung
4-Kanal-Soundinstallation, Installationsmaß variable
Technik und Dauer
Loop
Erwerbungsjahr
2025
Erwerbung der FREUNDE der Nationalgalerie und Peppermint
Beim Betreten des Gartens am Hamburger Bahnhof sind langgezogene Töne unterschiedlicher Höhe zu hören, die aus den Bäumen zu beiden Seiten des Mittelweges kommen. Sie schwellen an, überlagern sich und verklingen wieder. Es handelt sich um die ortsspezifische Soundinstallation „East by West“ von Susan Philipsz. Ausgangspunkt der Künstlerin ist der Wind – eine Naturkraft, die sich nicht sehen, wohl aber spüren und hören lässt.
Die Klänge der Installation wurden mit Muschelgehäusen erzeugt, in die Atemluft geblasen wurde. Als Instrumente haben diese Objekte eine lange Tradition als Signalgeber oder bei rituellen Handlungen; bereits in der Antike galten sie als Sinnbild des Windes. Philipsz hat vier Gehäuse von den Küsten des Atlantiks und des Pazifiks aufgenommen, also von weit westlich und östlich Berlins. Ihr Klang verweist auf die Himmelsrichtung ihrer Herkunft und ruft einen Wind herauf, der keine Grenzen kennt.
So nimmt das Werk auch auf die geografische und historische Ost-West-Ausrichtung des Hamburger Bahnhofs Bezug: Bis 1990 verlief die Berliner Mauer direkt neben dem Gebäude.
Sven Beckstette

Bildquellen
- W-HBF_SUSANPHILIPSZ_LaForgia_JPEG_HIGHRES_0001_presse: Ausstellungsansicht “Unendliche Ausstellung”, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart: Susan Philipsz, East by West, 2025 © Susan Philipsz, Foto: © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jacopo La Forgia