„Alles wird Klee sein“, notierte Paul Klee (1879-1940) zu Beginn seiner Karriere in sein Tagebuch. In der Tat schuf er ein unverwechselbares Werk, ein vielseitiges und faszinierendes Universum, das seinen Stellenwert als einer der wichtigsten Künstler des frühen 20. Jahrhunderts begründet.
Die bizarre Heiterkeit, fantasiereiche Vieldeutigkeit und musikalisch-poetische Ausdruckskraft seiner Werke, in denen Abstraktes und Figürliches auf einzigartige Weise verschmelzen, machen ihn zu einem der größten Individualisten unter den Modernen seiner Zeit. Zugleich war Klee ein Meister des Universalen: Er verstand die Kunst als einen Spiegel des Kosmos, dessen schöpferische Prinzipien er in allen Bereichen des Lebens wiederfand. Die Gesamtheit seines Werkes präsentiert sich so als eine universale, ins Kleinformat komprimierte Enzyklopädie des Menschen: seines Lebenszyklus und seiner Umwelt, seiner Kultur und Ideenkonstrukte, seiner Gefühlswelten sowie all seiner kreativen und destruktiven Kräfte.
Die Ausstellung führt auf eine große Reise durch „Das Universum Klee“. Rund 250 Meisterwerke aus allen Schaffensphasen lassen den Bildkosmos von Paul Klee in fünfzehn thematischen Sektionen erlebbar werden. Der menschliche Lebenszyklus, von Geburt bis Tod, markiert Anfang und Ende des Ausstellungsrundgangs. Zwischen diesen beiden Existenzpolen gehören Kindheit, Eros und Elternrolle ebenso zu den Stationen des Daseins wie Krieg und Krankheit. Theater und Musik, Architektur und Schrift beleuchten die vielen Fassetten des kulturellen Lebens. Die Welt der Tiere und der Natur erweitert den Blick auf irdische Existenzformen, während Abstecher in ferne Länder und zu fantastischen Landschaften die geografische Weite des Erdballs abstecken. Jedes Ausstellungskapitel bietet einen chronologischen Querschnitt durch das Werk Klees und lässt spezifische Aspekte seiner Künstlerbiografie aufscheinen. Humor und Schmerz, Autonomie und Schicksal liegen im Universum Klee oft sehr nahe zusammen.