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Rodin – Rilke – Hofmannsthal. Der Mensch und sein Genius
17. November 2017 - 18. März 2018
Alte Nationalgalerie

Laufzeit17. November 2017 - 18. März 2018

OrtAlte Nationalgalerie

Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie.

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Seit der Jahrhundertwende präsentiert die Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin Schlüsselwerke des französischen Bildhauers Auguste Rodin (1840-1917) wie „Der Denker“, „Das eherne Zeitalter“ und „Der Mensch und sein Gedanke“. Aus Anlass des 100. Todestages Rodins zeigt die Alte Nationalgalerie eine konzentrierte Sonderausstellung, in deren Zentrum die bisher weniger beachtete Bronzestatuette „Der Mensch und sein Genius“ steht. Die um 1896 entstandene Figurengruppe zeigt einen Mann, dem sich ein weiblicher Genius mit Schwingen entzieht und stellt das Sinnbild künstlerischer Inspiration dar.

Diese Kleinplastik ist eng mit dem Werk zweier bedeutender Literaten verknüpft: einerseits mit Rainer Maria Rilke, der mit seinen Schriften großen Anteil an der Popularisierung Rodins in Deutschland hatte und konkret zu dieser Bronze das Gedicht „Nike“ schrieb. Andererseits mit Hugo von Hofmannsthal, der im Jahr 1900 auf seiner Parisreise in Rodins Atelier den Gipsentwurf entdeckte und deren Bronzeguss umgehend in Auftrag gab. 20 Jahre stand „Der Mensch und sein Genius“ auf dem Schreibtisch Hofmannsthals in Rodaun bei Wien, um ihn zu inspirieren. Als er in finanzielle Not geriet, war es wiederum Rilke, der die Bronze zum Kauf an den Schweizer Sammler Werner Reinhart vermittelte. Von dort gelangte sie später in die Sammlung der Nationalgalerie.

Das Unvollendete und Fragmentarische prägen das Werk Rodins. Es stellt sich die Frage nach der künstlerischen Handschrift und Offenheit der Interpretation in der Kunst. Rilke und Hofmannsthal erfuhren von Rodin große Anregungen, die sich in ihren Werken und in der Geschichte der kleinen Bronze widerspiegeln.

Das Besondere an der von Maria Obenaus und Ralph Gleis kuratierten Ausstellung ist, dass hier erstmals ein bislang weniger im Fokus stehendes Werk Rodins aus der Nationalgalerie aus verschiedensten Perspektiven beleuchtet wird. Anhand dieser Bronze wird mit wenigen ergänzenden Vergleichsstücken ein Einblick in die Kunstwelt um 1900 möglich. Hierzu werden neben den Bildhauerarbeiten aus dem Pariser Musée Rodin und der Kunsthalle Bremen auch Grafiken von Eugène Carrière und Max Klinger aus dem Kupferstichkabinett und der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin sowie Autografen und Fotografien aus Archiven in Frankfurt am Main, Marbach und Bern gezeigt. Sie machen einerseits die Arbeitsweise Rodins nachvollziehbar, andererseits vermitteln sie die Geschichte des Objekts im Kontext der damaligen Literatur – und handeln von der Inspiration in der Kunst bei Rodin und seinen Zeitgenossen.