• Laufzeit21. Oktober 2022 - 19. Februar 2023
  • OrtAlte Nationalgalerie
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Das lebensgroße Doppelstandbild der Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen, die sogenannte Prinzessinnengruppe, ist das Hauptwerk Johann Gottfried Schadows (1764–1850). Der Bildhauer gilt als Begründer der Berliner Bildhauer*innenschule und ist gerade mit diesem Werk zum Inbegriff des deutschen Klassizismus geworden. Als erstes Standbild zweier weiblicher historischer Persönlichkeiten hat die Skulpturengruppe Kunstgeschichte geschrieben und ist bis heute ein Highlight für Berlin-Besucher*innen aus aller Welt. Die erste Retrospektive seit rund 30 Jahren stellt in elf Kapiteln Schadows bildhauerische, grafische und kunsttheoretische Hauptwerke vor. Nach umfangreicher Restaurierung wird erstmals überhaupt das Originalgipsmodell (1795) der Prinzessinnengruppe gemeinsam mit dem Original aus Marmor (1797) ausgestellt.

In der Sammlung der Nationalgalerie befindet sich mit ca. 150 Arbeiten der weltweit umfassendste Bestand an plastischen Werken Schadows, darunter beide Originale der Prinzessinnengruppe. Seit der letzten Retrospektive vor fast 30 Jahren, deren Ausgangsort die Alte Nationalgalerie war, sind viele neue Erkenntnisse zu Künstler, Werk, Werkstattbetrieb und Arbeitsmethoden bekannt geworden. Dies nicht zuletzt durch das großangelegte Forschungs- und Restaurierungsprojekt des Gipsoriginals der Prinzessinnengruppe aus Schadows Werkstatt, dessen Ergebnisse nun erstmals öffentlich vorgestellt werden.

Zahlreiche internationale Leihgaben, darunter plastische Bildwerke, Gemälde und Grafiken sowie kunsttheoretische Schriften bieten Einblicke in die Entstehung und Rezeption der Prinzessinnengruppe. Gezeigt werden Arbeiten von Zeitgenossen Schadows wie Gainsborough, Tischbein, Weitsch, Chodowiecki oder Begas.

Die Ausstellung wird kuratiert von Yvette Deseyve. Es erscheint ein deutschsprachiger und ein englischsprachiger Katalog.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie, die Ernst von Siemens Kunststiftung sowie die Kulturstiftung der Länder. Das dreijährige Restaurierungsprojekt des Originalgipsmodells der Prinzessinnengruppe wurde gefördert durch die Hermann Reemtsma Stiftung, die Rudolf-August Oetker-Stiftung und die Kulturstiftung der Länder. Als Kooperationspartner unterstützten das Projekt die Berner Fachhochschule sowie die Hochschule der Künste Bern.

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