• Künstler/inChris Newman
  • TitelRecent Painting Mates II
  • Entstehungsjahr1997-98
  • GattungMalerei
  • Technik und AbmessungAcryl auf Baumwolle, 200 x 300 cm
  • Erwerbungsjahr2004

Chris Newmann wurde 1958 in London geboren. Er studierte von 1976 bis 1979 in London Musik. 1979 entstehen eigene Gedichte. 1980 studierte er an der Hochschule für Musik in Köln bei Mauricio Kagel. 1983 gründete er die Rockgruppe „Janet Smith“. Ab 1989 entstanden seine ersten Gemälde. 2001 übernahm er eine Professur für Bildhauerei (mit Performance und Installation) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Das Gemälde des Komponisten, Dichters und Malers Chris Newman entstammt einer Serie von 11 jeweils zweiteiligen Gemälden, die in gestischer, psychografischer Struktur die Malerei als unmittelbaren Ausdruck untersuchen. Newman geht es nicht darum Sujets zu bedienen, noch um irgendeine Form des Erzählerischen. Indem er die Farben mit geschlossenen Augen aufsetzt und keinerlei bewusste Korrektur zulässt, befindet sich seine Malerei außerhalb jedweder überlegten „geschmacklichen“ oder dekorativen Bildauffassung. Das Bild als Akt blinden Agierens erreicht darüber gleichsam eine unbewusste Form, die jede Autorenschaft zu leugnen scheint. Newman versucht über diese Form der „Antimalerei“ der heute so hoch im Kurs stehenden Malerei auf eine radikale Weise neue Wege zu öffnen. Seine Bilder sind jenseits jeder sentimentalen Rückbesinnung, gleichwohl aber leugnen sie ihre Verankerung in der Tradition der Malerei nicht. Sie bleiben in einer ambivalenten Zwischenform, die Newman auch in seinen Kompositionen anstrebt.

Eugen Blume

„Wie bei so vielen meiner Arbeiten – auch denjenigen, die sich anderer Medien bedienen – stellen diese Gemälde einen Versuch dar, das Verhältnis zwischen einem Innen und dessen Äußeren, zwischen dem Denken und dessen materieller Umgebung konkret zu machen, nicht nur um ein Äquivalent zum konkreten visuellen Verhältnis zu finden, sondern auch um das Verhältnis an sich (worin die Wahrheit liegt) in etwas Solides zu konkretisieren, also nicht einfach um ein visuelles Äquivalent davon zu schaffen, sondern eine Arbeit, die zu eben jenem konkreten Verhältnis an sich wird. Die Materie selbst – existentielle Phrasen und ihre visuellen Definitionen (die sowohl enthüllen als auch verhüllen), ein `Innen` und `Außen` an sich, skizzenhaft und persönlich – wird vergrößert dargestellt, so dass das Gemälde über seine Herkunft Kontrolle erlangt, ein wackeliges Eigenleben annimmt, aber zugleich auf einer Ebene bleibt, die nicht allzu weit entfernt ist vom echten Leben und dessen Ursprung, doch gerade weit genug, um es zu einem Gemälde werden zu lassen.“

Chris Newman