Für seinen Beitrag zur Teilnahme am Wettbewerb des 2000 erstmals ausgelobten Preises der Nationalgalerie für junge Kunst hat der Wahlberliner Christian Jankowski vier fiktive Preisreden schreiben lassen. Diese spielten Schauspieler für ihn ein, sie liegen auf Video aufgezeichnet vor.
Die Arbeit „Herzlichen Glückwunsch“ spürt mit einem leichtfüßigen, aber zugleich hintergründigen Witz dem Kunstbetrieb und seinen Ritualen nach. Die tiefgreifende Wandlung, die sich in den kunst-boomenden 80er Jahren vollzogen hat, bedeutet, dass sich heute Künstler anders positionieren müssen, um im Kunstbetrieb mitspielen zu können.
Christian Jankowski gehört zu der Künstlergeneration, die erleben musste, wie Kunst hauptsächlich zum kulturpolitischen Prestige benutzt wurde. Auch immer mehr Wirtschaftsunternehmen haben die Kunst als wichtiges Instrument der eigenen Imageförderung entdeckt, und so wird das „Event“ der Vernissage von öffentlichen und privaten Unternehmen immer mehr zur Öffentlichkeitsarbeit benutzt.