Emil Schumacher entwickelte seine ,,ungegenständlichen“ Bilder unter dem Einfluss von Wols ganz aus dem lngenium archaischer Farbe, dem ,,Urschlamm“ der Malerei, ,,es ist ein Hinabtauchen in die Tiefenschicht der künstlerischen Mittel, in eine Zone, die sozusagen ,unter Tage‘ liegt.“ (Juliane Roh). Talmon, ein Bild, das in einem auf und nieder schwellenden Kadmiumrot gemalt ist, eine eruptive Farbkörper-Landschaft, die hoch bis zum Horizont wächst und sich nach allen Seiten hin ausbreitet.
Seit Ende der 60er Jahre dienten dem Maler die schroffen Holztafeln, vehement bearbeitet, als widerstandsfähiger Bildgrund für immer neue Imaginationen, die sich am corpus der Landschaft in vieler Herren Länder entzündeten. lm spontanen, kräftigen Gestus ist das kernige Rot von aufgerissenem Teerschwarz eingefasst, an der oberen Bildkante verliert sich das pastose Weiß in der Leere und im Nichts.
Spuren eines heftigen Malprozesses mit eingekratzten Linien und fleckhaften Punkten, die pulsierende Inseln, Brand- und Wundmalen gleich, einen erdhaften Farbkörper der Verletzung bilden, der sich im Rot weithin dehnt und streckt, von innerem Leuchten erfüllt. Die Farben sind in dieser vulkanisch anmutenden Landschaft mit Sand aufgefüllt und zu schrundiger, tastbarer Masse erstarrt.