Die Dessauer Straße liegt heute in der Mitte von Berlin. Als die Stadt noch geteilt war, befand sich die unmittelbar in Mauernähe gelegene Straße am äußersten Rand von West-Berlin. Noch bis in die 1990er-Jahre hinein lag das ganze Gebiet brach und erinnerte an die zerbombte flächendeckende Leere zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

Die Leuchtpyramide von Hermann Pitz eröffnet eine gestochen scharfe, dreidimensionale Sicht auf die in der Bausubstanz eingeschriebenen Spuren des Weltkriegs. Auf deren Außenflächen sind drei schrägwinklig, aus verschiedenen Perspektiven aufgenommene Fotografien einer Kriegsruine zu erkennen. Von dem großen Gebäude war fast nur noch das Treppenhaus übrig. Mit seiner Bildskulptur hinterleuchtet Pitz nicht nur die Geschichte, sondern auch das Potenzial und die Grenzen der Fotografie als dokumentarisches Medium.