Seit über 40 Jahren gibt es in seinem Leben kaum eine Begebenheit oder ein Ereignis, das Michel Auder nicht mit der Kamera festgehalten hat. Der Filmemacher schlüpft dabei in verschiedene Rollen: Er ist stiller Teilhaber, obsessiver Voyeur, verschwiegener Komplize oder einfacher Beobachter. Sein individueller, sensibler Stil hat Michel Auder weltbekannt gemacht.
Heads of the Town (wozu Shopping Heads gehört) erinnert in Teilen an Jean-Luc Godards Film Passion. Selbstreferenziell verhandelt Auder in seinen Nah- und Detailaufnahmen den Umgang mit dem Kunstwerk und das Medium Film. Seine aktuellen Arbeiten sind kaum noch dem authentisch anmutenden Dokumentationsstil seiner Videotagebücher verhaftet. Michel Auder selbst hat sich nie als Dokumentaristen wahrgenommen.
Der Künstler Jonas Mekas schreibt über Auder: „Und ja, er ist ein Poet, kein Realist. Ein Poet der Stimmungen, Gesichter, Situationen, kurzen Begegnungen und der tragischen Momente unserer erbärmlichen Zivilisation, des Leids. Und ja, ebenso der menschlichen Eitelkeit und Lächerlichkeit.“