In nur wenigen Jahren hat der Sohn russisch-jüdischer Emigranten sein Hauptwerk geschaffen, obwohl er schon 1930 nach New York übergesiedelt war. Erst die Freundschaft mit Kenneth Noland 1952 bedeutete für ihn den Durchbruch zu der ihm eigenen Kunstform. Denn durch Norland und den Kritiker Charles Greenberg lernte er Helen Frankenthaler und deren mit stark verdünnten Ölen arbeitende Einfärbetechnik kennen.
In den Folgejahren bis zu seinem frühen Tod 1962 ist Louis in vier Werkphasen den unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten seiner über die Fläche gespannten Farblasuren nachgegangen.
Das Gemälde „Beta Zeta“ – der Titel ist lediglich als neutrale Bezeichnung zu verstehen – vermittelt in seiner großzügig angelegten symmetrischen Komposition und der Sparsamkeit der Bildelemente eine sehr ausgewogene und dennoch spannungsreiche Dualität von Ruhe und Bewegung. Die seitlich einfließenden Farbstreifen versinnbildlichen den immerwährenden Rhythmus der Natur, der eingebettet ist in die Unendlichkeit des unbestimmbaren Raumes.