• Künstler/inNam June Paik
  • TitelTriangle: Video-Buddha und Video-Denker, 1976/91
  • Entstehungsjahr1976/91
  • GattungInstallation
  • Technik und AbmessungClosed-Circuit-Installation, montiert
  • Erwerbungsjahr1993

© Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Thomas Bruns

Die Closed-Circuit-Installation Triangle: Buddha und Video-Denker besteht aus vier Fernsehgeräten, zwei Videokameras, einer von Paik in Bronze gegossenen Buddha-Skulptur und einer verkleinerten Replik aus Bronze von Rodins Skulptur Le Penseur, 1880. Es ist eine von Paik autorisierte Fassung aus dem Jahre 1991 nach dem ursprünglichen Konzept von 1976. Dieses Konzept war eine Erweiterung der Closed-Circuit-Installation TV Buddha, 1974, in der eine Buddha-Statue gegenüber einem Fernseher gestellt wurde, der das von einer hinter dem Fernseher stehenden Kamera aufgenommene Bild der Statue zeigt. Triangle ist eine wesentlich erweiterte Variante dieser Arbeit, in der sowohl ein „Video-Buddha“ als ein „Video-Rodin“ in den tautologischen Bilderkreis eingeschlossen sind. Stative, Kameras, Fernsehgeräte und unübersichtliches Kabelgewirr weisen auf die technischen Bedingungen der Closed-Circuit-Installation. Während zwei der Fernseher jeweils vor den Skulpturen aufgestellt und diese ganzfigurig auf der Bildfläche wiedergegeben sind, stehen die zwei anderen Fernseher in einem spitzen Winkel zueinander und zeigen nur die Köpfe der Skulpturen in verwirrender Vergrößerung. Die auf einer Dreiecksfläche präsentierten Bilder bewegen sich in einem geschlossenen, symbolisch interpretierbaren Kreislauf, in dem sich nicht nur die Medialität, sondern auch die damit verbundene Materialität und Größendimension der Objekte verändert: „Videokunst macht die Natur nicht nach, nicht ihr Aussehen oder ihren Stoff, sondern ihren inneren ‚Zeitaufbau‘ … nämlich den Prozeß des ALTWERDENS (eine bestimmte Art von Irreversibilität).“ (Nam June Paik, 1976).

Michael Leilach