Nikolaus Lang ist ein Künstler, der sein Werk als ein „work in progress“ angelegt hat. Er ist einer der bekanntesten deutschen Vertreter einer internationalen Kunstrichtung, die in den 70er Jahren populär war und die mit dem kriminalistischen Begriff „Spurensicherung“ bezeichnet wird. Seine Methode des Sammelns, Freilegens und des Ausstellens von Relikten ist immer mit weitreichendem Interesse an Kultur, sozialem Wandel und menschlichen Lebensbedingungen verknüpft.
„Für Frau G., Nachlass-Lebensmittel- und religiöser Hort“ gehört zu seinen großen frühen Arbeiten, mit der er international viel Anerkennung bekam. Sie ist ein Segment aus der Arbeit über die Familie Götte. Die Familie zog aus der Schweiz, aus dem armen Kanton Aargau, vor über einem Jahrhundert in die enge und Fremden gegenüber nicht gerade aufgeschlossene bayerische Landschaft nahe Oberammergau. Sie erwarb einen Grundbauernhof abseits des Ortes inmitten von Wiesen. Die alteingesessene Dorfgemeinschaft hat die Familie nie akzeptiert, und so bildeten die Göttes eine enge Familiengemeinschaft.