• Künstler/inSeni Camara
  • TitelMama Africa
  • Entstehungsjahr1991/92
  • GattungSkulptur
  • Technik und AbmessungGebrannter Ton, 64 x 21 x 25 cm
  • Erwerbungsjahr2018

Foto: David von Becker

Als Skulptur, die sich formal nicht in den klassischen, westlich geprägten Kunstkanon einfügen lässt, zieht Mama Africa, 1991/92, von Seni Camara den Betrachter in ihren Bann. Die Arbeit der senegalesischen Künstlerin war im Rahmen der Ausstellung Hello World. Revision einer Sammlung im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin im mit „Woher kommen wir? Skulpturale Formen der Aneignung“ betitelten Ausstellungsteil 2018 zu sehen. Ursprung und Nachkommenschaft sind auch zentrale Themen in Camaras Arbeit: Mama Africa zeigt eine stehende Figur mit großen Augen, einer markanten Nase und leicht geöffnetem Mund.

An ihrem Körper sind zahlreiche kleine Köpfe mit Armen und Händen zu sehen, die sich an sie zu klammern scheinen; gleichsam einer Mutter, die ihre Kinder trägt und nährt. Für Camara beinhaltet der künstlerische Schaffensprozess eine wichtige spirituelle Komponente, die sich auch in der Materialität ihrer Arbeiten ausdrückt. Die Figuren werden aus Ton – als erdverbundenem Naturprodukt ihrer Heimat – geformt und in einem traditionellen Verfahren gebrannt. Die spezifische skulpturale Form entsteht jeweils aus der Arbeit am Material, ohne vorbereitende Entwürfe.

(Kristina Schrei)