Anna & Bernhard Blume
Küchenkoller, 1985
Künstler/in
Anna & Bernhard Blume
Titel
Küchenkoller
Entstehungsjahr
1985
Technik und Abmessung
Silber-Gelatine-Druck, 10-teilige Sequenz, je 200 x 126 cm
Erwerbungsjahr
2008
Erwerbung der Stiftung
"Sind Kartoffeln nur Kartoffeln, oder können es auch Seelenzeichen sein? Muß man sie nicht als Objektivationen sehen, z.B. unterdrückter, nicht gelebter Wünsche, Triebe? Können dann Kartoffeln nicht zuweilen Truggebilde sein, photogene Manifestationen einer lang frustrierten Seele, die sonst sprachlos bleiben müsste?" Diese Gedanken in Bezug auf ihr Kunstwerk halten Anna und Bernhard Blume selbst in ihrem „Statement zu Sequenz ‚Küchenkoller‘“ fest. Dabei betonen sie, dass diese Interpretation nur ein Vorschlag unter den vielen Möglichkeiten ist, dieses Kunstwerk zu sehen. Laut ihrer Interpretation sind die Kartoffeln nicht mehr den Kräften unterworfen, wie wir sie in unserem Alltag kennen - also z.B. der Gravitationskraft. Sie gehorchen vielmehr den "hausfraulichen Seelenkräften". Der Betrachter soll sich selbst einmal mit Hilfe des Bildes objektiv sehen, da er es sich bisher verwehrte, sich selbst in diesem Zustand wahrzunehmen, so Blumes. Die Betrachtung dieses Kunstwerks sei insofern eine Art "Phototherapie".
Anna und Bernhard Blume, die sich selbst als "ein typisch-kleinbürgerliches, katholisch-deutsches Ehepaar" bezeichnen, forschen auch in vielen anderen ihrer Kunstwerke "in Selbstversuchen nach dem paarweise in Wohnzimmern lebenden Kleindeutschen".