Johannes Kahrs
Man putting Finger into his Finger, 2004
Künstler/in
Johannes Kahrs
Titel
Man putting Finger into his Finger
Entstehungsjahr
2004
Technik und Abmessung
Öl auf Leinwand, 240 x 250 cm
Erwerbungsjahr
2005
Von Johannes Kahrs ist die Arbeit "Man putting Finger into his Finger" von 2004 erworben worden. Der verwundete, liegende Körper ist ohne jeden Zusammenhang dargestellt; die eigenartige Perspektive unterstreicht, dass das Kaleidoskop gewohnter Bezugspunkte ausgeblendet ist und eine Art Stillstand im Bild eingetreten ist. Der graue Bildgrund erzeugt dazu eine Fremdheit, die dem Bild Rätsel aufgibt, von dem wir wissen, dass der Betrachter es nicht lösen kann. Die gewaltsame Zurichtung des dargestellten Mannes ist zwar gut erkennbar, gleichzeitig ist der Zustand abstrahiert und durch die Abwesenheit eines Geschehens, bekommt das Bild etwas Abgehobenes. Kahrs arbeitet stets mit Vorlagen aus Kino, Werbung und Medien. Er entscheidet sich dabei nie für die Situation, die abgebildet ist, sondern entscheidend ist für ihn immer nur das Bild selbst. Deshalb ist auch bei unserem Werk die Aussage verrätselt und nicht wirklich anwesend. Durch die artifizielle Komposition, die ein Zitat von Goya und Manet ist, verweist das Bild auf die Existenz von Gewalt in jedem Jahrhundert und in jeder Gesellschaft.
Britta Schmitz