Anton Graff. Gesichter einer Epoche
25. Oktober 2013 - 23. Februar 2014
Alte Nationalgalerie

Laufzeit25. Oktober 2013 - 23. Februar 2014

OrtAlte Nationalgalerie

Eine Ausstellung der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin und dem Museum Oskar Reinhart Winterthur. Die Ausstellung in Berlin wird ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie und gefördert durch die Kulturstiftung der Länder und Pro Helvetia.

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Weitere Informationen

„Bis in das Innere der Seele“ zu schauen, darin bestand, den Worten des Philosophen Johann Georg Sulzer zufolge, die Meisterschaft des großen Porträtisten Anton Graff. Der überaus produktive Künstler zählt zu den herausragenden Bildnismalern des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Sein größtes Verdienst war, die Berühmtheiten seiner Epoche zu porträtieren. Ihm ist das Panorama des deutschen Geistes zu danken, das die Bildnisse der bedeutendsten Dichter und Denker umfasst, wie etwa Lessing, Nicolai, Mendelssohn, Sulzer, Wieland, Gellert, Herder und Schiller.

Graff wurde 1736 in Winterthur geboren und nahm dort seinen ersten Kunstunterricht. In Augsburg, Ansbach und Regensburg bildete er sich weiter. 1766 – 30jährig – wurde er in Dresden kurfürstlich-sächsischer Hofmaler und Mitglied der Akademie. Regelmäßig führten ihn Reisen nach Berlin, Leipzig und in die Schweiz. Gegen Ende seines Lebens wurde Graff gleichsam zu einer Symbolfigur für den Kreis junger Romantiker in Dresden. 1813, mit 76 Jahren, starb der Maler.

Graff hat seine Zeitgenossen nicht im Gestus der Repräsentation festgehalten. Vielmehr lag ihm daran, das Wesen des Einzelnen auszuloten, seine Individualität zu entdecken, seine seelischen und geistigen Qualitäten wiederzugeben. Auch heute noch spricht die innere Gestimmtheit der aufgeklärten geistigen Elite in Deutschland unmittelbar aus Graffs meisterhaften Werken. Mit Bildnissen von Königen und Fürsten, vom aufstrebenden Bürgertum, von Staatsmännern, Gelehrten, Künstlern, Kaufleuten, Geistlichen schuf er eine Galerie der deutschen Gesellschaft an der Schwelle zur Moderne.

Ein halbes Jahrhundert hat es keine Ausstellung zum Werk Graffs gegeben. Nun, anlässlich des 200. Todestages, wird sein Werk wieder umfassend präsentiert.