Anne Imhof. Angst II
14. September 2016 - 25. September 2016
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Laufzeit14. September 2016 - 25. September 2016

OrtHamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie und gefördert durch BMW. Die der Ausstellung zugrundeliegende „Oper” wurde koproduziert von der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin und der Kunsthalle Basel in Zusammenarbeit mit La Biennale de Montréal.

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[photo_subtitle subtitle=“Emma Daniel in Anne Imhof, Angst II, Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, 2016 | Foto: Nadine Fraczkowski“ img=“https://freunde-der-nationalgalerie.de/wp-content/uploads/2018/07/AI_Presse_Angst_II_02.jpg“]

Im Herbst/Winter 2015 zeigte Anne Imhof (geb. 1978 in Gießen, lebt in Frankfurt am Main) im Hamburger Bahnhof mit Forever Rage einen Auszug aus ihren beiden Werkzyklen Rage und Deal. Mit dieser Collage ihrer letzten Ausstellung und Aufführung verbindenden Stücke gewann sie den Preis der Nationalgalerie 2015. Im Herbst 2016 kehrte Anne Imhof mit ihrer Preisträger-Präsentation Angst II nach Berlin zurück.

Angst ist eine Oper in drei Akten, die sich zeitlich und räumlich über drei Stationen erstreckt: Die Kunsthalle Basel, die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof und La Biennale de Montréal widmeten Anne Imhof im Jahr 2016 drei Ausstellungen, die – wie drei Akte – miteinander verbunden waren. Einen ersten Akt präsentierte die Künstlerin als Auftakt im Juni 2016 in der Kunsthalle Basel. Angst II in Berlin bildete den Höhe- und Wendepunkt dieses Werkkomplexes. Abgeschlossen hat Anne Imhof die Werkfolge mit einem dritten Teil, den sie für La Biennale de Montréal entwickelte. Im Hamburger Bahnhof schuf die Künstlerin für die Dauer von 10 Abenden eine malerische Komposition, die sich aus Musik, Texten, skulpturalen Elementen und Akteuren, Falken und gesteuerten Drohnen zu einem Gesamtbild zusammenfügte.

Angst II teilte die historische Halle des Hamburger Bahnhofs durch ein Hochseil und ein dichter Nebel ließ die Architektur verschwimmen. Die Musik des Stücks erfasste den gesamten Ausstellungsraum und unterwarf die entstehende Malerei ihrem Rhythmus. Während bei dem in der Kunsthalle Basel gezeigten Akt in einer eher temporalen Anordnung Lieder als Arien auftauchten und der Marsch, ein Walzer und eine Ballade eine Rolle erhielten, wurde die musikalische Komposition im Hamburger Bahnhof über einzelne Systeme gespielt, die an Bühnenaufbauten eines Rockkonzerts oder auch an die über den gesamten Hamburger Bahnhof verteilten hauseigenen Lautsprecher für öffentliche Durchsagen erinnerten.

Die Musikstücke in Angst II wurden für diesen Akt geschrieben und begleiteten das Werk teils gewaltsam surreal und komisch, teils sehr still. Die Kompositionen wurden vor allem für Chöre geschrieben, die nicht von Stimmen gesungen werden. Sie wurden in ihre einzelnen Spuren zerlegt, über die Mobiletelefone der Tänzer gespielt und fügten sich zu einem orchestralen Ganzen. Ein Seiltänzer durchschritt den halbdunklen Raum wie eine tickende Uhr, die den Puls dieses Stücks vorschlug.

Die historische Halle des Hamburger Bahnhofs wurde mit Angst II zum Schauplatz einer „Ausstellung als Oper”, deren Figuren sich nach dem Eröffnungsabend über die Dauer der Ausstellung in verschiedenen Konstellationen zeigten.

Angst II im Hamburger Bahnhof präsentierte den zweiten Teil einer Oper in drei Akten (kuratiert von Anna-Catharina Gebbers und Udo Kittelmann). Der erste Akt der Oper fand in der Kunsthalle Basel vom 9. bis 19. Juni 2016 statt (kuratiert von Elena Filipovic). Am 19. Oktober 2016 zeigte La Biennale de Montréal (kuratiert von Philippe Pirotte) den dritten Akt der Oper.