Carl Gustav Carus zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Romantik. Der im Revolutionsjahr 1789 geborene Universalist erwarb 19jährig den Titel eines Doktors der Philosophie und der Medizin, wurde wenig später Professor für Geburtshilfe in Dresden und bald auch Leibarzt des sächsischen Königshauses. Viel beachtet waren seine umfangreichen wissenschaftlichen Schriften. Zugleich nahm er mit großem Erfolg seit 1816 als Maler an Ausstellungen teil. Zeit seines Lebens pflegte Carus regen Austausch über naturphilosophische und geisteswissenschaftliche Fragen mit namhaften Zeitgenossen. Er besuchte Alexander von Humboldt in Berlin, korrespondierte mit Goethe und zeichnete gemeinsam mit seinem engsten Künstler-Freund Caspar David Friedrich, der ihm seinerseits Anregungen verdankte.
Er suchte seine Motive in der Natur, die er auf Reisen durch Europa studierte. So steht die romantische Landschaftsmalerei im Zentrum seines künstlerischen Werks: Wissenschaftliches Interesse für erdgeschichtliche Prozesse und romantische Weltanschauung treffen sich in detailgenauen Naturstudien, beeindruckenden Gebirgsansichten und stimmungsvollen Landschaften.