Jeff Koons zählt gegenwärtig zu den international wichtigsten und erfolgreichsten Künstlern, und er steht wie kaum ein zweiter Künstler für den Kult des Künstlers in der Gegenwart: Spätestens seit den 1980er Jahren ist er mit Werkgruppen wie Banality (1988) oder Made in Heaven (1989-1993) auch durch die Inszenierung seiner selbst einem breiten Publikum bekannt geworden. Jeff Koons arbeitet mit dem allgemein verständlichen Zeichenmaterial der Populärkultur – mit dem Schrillen, Lauten, Bunten ebenso wie mit dem Verspielten und dem Kitsch – und stellt sich gleichzeitig deutlich in kunsthistorische Traditionen. So bezieht er sich unter anderem auf zwei der bedeutendsten Künstler der Moderne – Marcel Duchamp und Andy Warhol – ebenso wie auf die Formensprache und Bildtheorie des Barock und Rokoko.
Anlässlich der großen Ausstellungsreihe zum Kult des Künstlers waren in der Oberen Halle der Neuen Nationalgalerie 11 Skulpturen aus der Celebration-Serie von Jeff Koons zu sehen, an welcher der Künstler mit Unterbrechungen bereits seit 1994 arbeitet. Erstmals wurde diese Reihe, die einmal aus insgesamt 16 Gemälden und 20 Skulpturen bestehen wird, in einem so großen Umfang präsentiert. Celebration‚ ‚die Feier’, übersetzt die Formensprache von Kinderspielzeug, Geschenkartikeln und Luxusgüter in großformatige Skulpturen und Gemälde von leuchtender Farbigkeit. In den hier gezeigten monumentalen Skulpturen verbindet der Künstler verschiedene, bereits in früheren Werkgruppen entwickelte Mittel miteinander: Die Inflatables der späten 1970er Jahre zeigen aufblasbares Kinderspielzeug wie Figuren und Blumen auf konfektionierten Spiegeln, in denen sich das farbige Bild der bunten Objekte vervielfältigt; in den 1980 Jahren gießt er in der Equilibrium-Serie unter anderem Gegenstände wie Schlauchboote oder Sauerstoffmasken in Bronze und führt ihren Gebrauchswert damit ad absurdum. Ebenfalls in den 1980er Jahren setzt er in Luxury and Degradation auch erstmals rostfreien, hochglänzenden Stahl ein.