Anna Oppermann
Ahornensemble, seit 1977
Künstler/in
Anna Oppermann
Titel
Ahornensemble
Entstehungsjahr
seit 1977
Technik und Abmessung
Objekte, Zeichnungen, Fotos
Erwerbungsjahr
2007
Erwerbung der Stiftung
Überforderung und Desorientierung mögen die ersten Eindrücke sein, die einen Betrachter des Werks von Anna Oppermann aufgrund der Fülle von Zetteln, Zeichnungen, Schriftzügen und sonstigen Hinweisen überkommen. Was jedoch nach Sammelsurium aussieht, stellt sich bei näherer Betrachtung und als differenzierte Visualisierung eines breitgefächerten Gedankennetzes zu einem bestimmten Themenkomplex heraus. "Ensembles" nennt Anna Oppermann ihre Arrangements aus Zeichnungen, Objekten, Fundstücken, Fotos, Fotoleinwänden, Diaprojektionen und Zitaten anderer. "Ein Ensembleaufbau ist die Präsentation vieler Bemühungen darum, ein Stück Realität zu erkennen, zu beurteilen oder auch - ein `Problem in den Griff` (Begriff) zu bekommen", erklärt sie dazu selbst. Sie möchte dem Betrachter die von ihr erlebte Verschmelzung mit dem Gegenstand zugänglich machen.
Nicht zufällig lässt die Künstlerin ihre Ensembles entstehen, sondern folgt dabei einer bestimmten Methode mit vier Arbeitsabschnitten anhand derer sich jedes aufbaut. In den verschiedenen Phasen geht es zunächst darum, Reaktionen und Assoziationen zu dem Objekt, das in keinem Ensemble fehlen darf, festzuhalten. Wichtig ist für die Künstlerin dabei: "Das Chaos muß ausgehalten werden." Durch Zusammenfassende Zeichnungen und Fotos des aktuellen Zustandes erweitert sich das Ensemble im weiteren Verlauf enorm. Mit Texten und Zitaten aus anderen Disziplinen, wie beispielsweise der Psychologie oder Philosophie, versieht sie das bis dahin entstandene Ensemble. Schließlich ist die Festlegung eines "ensemblespezifischen" Themas ein wesentlicher Punkt der letzten Phase. Darauf folgen noch Vergrößerungen und Verkleinerungen bestimmter Teile um wichtige Details zu betonen, andere zu komprimieren.