Bartolina Xixa
Ramita Seca, 2019

Künstler/in
Bartolina Xixa

Titel
Ramita Seca. La Colonialidad Permanente

Entstehungsjahr
2019

Technik und Dauer
HD Video, Farbe, Ton, 5′07″ Ed. 1/5 + 2 AP

Erwerbungsjahr
2020

Erwerbung der Stiftung

Bartolina Xixa ist eine Kunstfigur, die der 1995 in der Provinz Jujuy im Nordwesten von Argentinien geborene Künstler und Tänzer Maximiliano Mamani 2017 geschaffen hat. Die als Dragqueen auftretende Xixa ist eine Hommage an die bolivianische Revolutionsführerin Bartolina Sisa Vargas (ca. 1750–1782), eine der indigenen Volksgruppe der Aymara entstammende Frau, die im 18. Jahrhundert zusammen mit ihrem Mann Túpac Katari (ca. 1750–1781) gegen die koloniale Besetzung des heutigen Peru und Bolivien kämpfte und schließlich von spanischen Truppen hingerichtet wurde. In der Gestalt von Bartolina Xixa setzt sich Mamani kritisch mit Themen wie Genderstereotypen, Kolonialismus, Rassismus, Umweltzerstörung und illegale Landnahme in Lateinamerika auseinander.

In dem Video Ramita Seca, La Colonialidad Permanente (dt. Trockener Zweig. Die permanente Kolonialität) tanzt die in traditionelle Gewänder gekleidete Xixa inmitten einer Müllhalde. Die Musik und der Text stammen von der Folksängerin Aldana Bello. „Wir sind der Müll, den diese hygienische und gepflegte Welt nicht sehen will. Wir sind diejenigen, die die ökologischen Schulden derer bezahlen, die uns aufzehren und daraus noch mehr Macht für sich herausschlagen,“ heißt es zum Ende des eindringlichen Songs. Anknüpfend an die traditionelle argentinische Form der „Vidala“, einem von Gesang begleiteten folkloristischen Tanz, entwirft Xixa ein Bild des Aufbäumens gegen die Ausbeutung in den ehemaligen Kolonien. Aufgenommen wurde das Video im Tal der Quebrada de Humahuaca in der Provinz Jujuy, einer Region, in der jahrhundertelang den lokalen indigenen Völkern die Sichtbarkeit und der Zugang zu Ressourcen verweigert wurde und die 2003 von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde.

-gk