Ceal Floyer
Peel, 2003

Künstler/in
Ceal Floyer

Titel
Peel

Entstehungsjahr
2003

Technik und Abmessung
Einkanal-Video, Farbe, stumm, 00:46 min, Maße variabel, 3/3 + 2 AP

Erwerbungsjahr
2020

Schenkender
Dr. Christian Bauschke

Erwerbung der Stiftung

Die Arbeiten Ceal Floyers zeichnen sich aus durch das Zusammenspiel einer zurückhaltenden Bild- und Formensprache und des pointierten und humorvollen Einsatzes von Sprache, Bildern und Medien mit dem Hintergedanken der Schärfung unserer Wahrnehmung. In dem ihr eigenen, minimalistischen und poetischen Ansatz setzt sich die Konzeptkünstlerin seit nunmehr fast 30 Jahren in ihren Installationen und Performances mit Objekten, Bildern und Medien ihrer Zeit auseinander und schafft so Zeitzeugnisse, die uns durch ihre Einfach- und Direktheit dazu bringen, innezuhalten und Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen.

Oft lässt sich Floyer bei der Wahl ihrer Bildmotive von der Beschaffenheit der durch sie verwendeten Medien leiten und nimmt hierbei die Titel ihrer Werke stets wörtlich, wie auch in der wandfüllenden Projektion Peel (dt. Abblättern/Schälen). Von der rechten oberen Ecke scheint sich die weiße Tapete nach und nach von der Wand zu lösen bis sie vollständig „abgeblättert“ ist. Anstatt der rohen Wand erscheint jedoch erneut eine weiße Fläche, woraufhin sich der Vorgang wiederholt und sich die nächste Lage Tapete „abschält“. Die Projektion in Dauerschleife erzeugt den Eindruck, als trage sich Schicht für Schicht die Wand der Museumsarchitektur ab. Floyer nutzte für diese Simulation die zur Entstehungszeit von Peel verbreitete Funktion gleichen Namens der Computersoftware Adobe Premiere. Der Effekt ‚peel‘ des Videobearbeitungsprogramms symbolisierte das Umblättern einer Seite beim Übergang von einem Bild zum nächsten. Durch die Projektion der Programmfunktion ohne Bildinhalt führt Floyer das ‚tool‘ ad absurdum und macht den Effekt selbst zum Motiv.

-lb