Alicja Kwade
Goldelse
Künstler/in
Alicja Kwade
Titel
Goldelse
Entstehungsjahr
2021
Technik und Abmessung
Bronze, vergoldet, 164 cm x 74 cm x 93 cm, 160 kg
Erwerbungsjahr
2024
Erwerbung der FREUNDE der Nationalgalerie. Schenkung von Alicja Kwade & Pace Gallery
Alicja Kwades Skulptur „Goldelse“ (2021) ist ab 13. August 2024 im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie zu sehen. Die 160 Kg schwere, vergoldete Bronzefigur bezieht sich formal und inhaltlich auf die Statue der Siegesgöttin Viktoria auf der Berliner Siegessäule im Tiergarten, von den Berliner*innen „Goldelse“ genannt.
Alicja Kwade (geboren 1979) hat die Skulptur „Goldelse“ (2021) mit Hilfe der Scan-Technologie Foto-Trigonometrie und einem 3D-Modell gefertigt, um sich möglichst genau an der von Friedrich Drake geschaffenen Viktoria der Berliner Siegessäule (1864-1873) zu orientieren. Kwade entfernte die traditionellen Machtsymbole der Statue wie ihre Flügel, den Lorbeerkranz, den sie in der erhobenen rechten Hand hält, den Stab aus ihrer Linken mit dem Eisernen Kreuz und den Adlerhelm. Ohne militärische Ausrüstung und kämpferische Gesten hat Kwades Viktoria ihre Arme im Gegensatz zum Original gesenkt. die Größe der auf den Boden geholten Siegesgöttin passt Kwade an menschliche Dimensionen an. Mit einer Höhe von 164cm entspricht sie nun genau der Körpergröße der Künstlerin.
Die künstlerische Neuinterpretation bezieht sich auf die wechselvolle Geschichte der Goldelse. Als Symbol für die Siege Preußens geschaffen, im Nationalsozialismus vereinnahmt und an ihren heutigen Standort am Großen Stern des Tiergartens versetzt, wurde sie in den 1990er-Jahren durch die Love Parade zum Freiheitssymbol der Berliner Techno- und Queerszene.
Neben „Daphne“ (1918) von Renée Sintenis und „Venus Negra“ (1958) von Marianna Nuñez del Prado ist „Goldelse“ von Alicja Kwade nun die dritte Skulptur einer Künstlerin im Skulpturengarten der Neuen Nationalgalerie.
Maike Steinkamp
Bildquellen
- W-20240813_AlicjaKwade_CopyrightRomanaEderGrabher_3387: Alicja Kwade, Goldelse, 2021 ©️ Courtesy of the artist / Photograph by Romana Eder-Grabher