Keiichi Tanaami
Oh Yoko!, 1973
Künstler/in
Keiichi Tanaami
Titel
Oh Yoko!
Entstehungsjahr
1973
Technik und Dauer
Videoinstallation, 7 Minuten
Erwerbungsjahr
2011
Erwerbung der Stiftung
Keiichi Tanaami wurde 1936 als ältester Sohn eines Tuchhändlers in Kyobashi, Tokio geboren.
Als er in der Junior High School war, besuchte er das Studio von Kazushi Hara, einer der wichtigsten Karikaturisten der Nachkriegszeit. Nach dem Tod von Hara wandte Tanaami sich den Bildergeschichten, der populären Künstler Shigeru Komatsuzaki und Souji Yamakawa zu.
Am Widerstand seiner Eltern scheiterte ein Kunststudium; Resultat der geringen Wertschätzung der Kunst im damaligen Japan. Schließlich aber konnte er Design an der Musashino Universität, Tokio studieren.
Er erwarb sich schnell große Anerkennung und gewann eine der renommiertesten Design-Auszeichnungen des JAAC (Japan Advertising Artists Club). Zusammen mit den führende Persönlichkeit des Neo-Dada Japan wie Tomio Miki und Ushio Shinohara arbeitet Tanaami in als Grafiker und Filmkünstler. Er wurde mit Robert Rauschenberg und dem Kunstkritiker Michel Tapie bekannt. Auf dem Höhepunkt der psychedelischen Kultur und der Pop-Art-Bewegung, gewann Tanaamis kühnes und farbenfrohes Design große Anerkennung im In-und Ausland. Unter anderem schuf er die Album-Cover für The Monkees und Jefferson Airplane.
Im Jahre 1969 reiste Tanaami zum ersten Mal nach New York und traf auf eine interessierte Kunstszene. Inspiriert durch die experimentellen Filme von Andy Warhol, Kenneth Anger, Jonas Mekas und Underground Comic-Zeichner Robert Crumb, begann er, seine eigenen Filmaktivitäten zu verstärken. Seine frischen Avantgarde-Filme brachten ihm sofort eine hohe Anerkennung und erhielten bei Festivals und Ausstellungen auf der ganzen Welt Auszeichnungen. Seine Filme liefen nun regelmäßig etwa bei den Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, dem Ottawa International Animation Festival und wurden z.B. im Centre Pompidou und im MoMA gezeigt.
Die Filme "Good by Elvis und USA", "Good by Marilyn" und "Oh Yoko" beziehen sich auf die Erfahrungen Tanaamis in den USA. "Oh Yoko" bildet dabei den Abschluss dieser Trilogie. Der Film, unterlegt mit John Lennons Song "Oh Yoko", entstand 1973 im Jahr der Trennung des Paares John Lennon und Yoko Ono. Marilyn und Elvis verstand Tanaami als die Ikonen der Amerikanischen Kultur schlechthin. Angeregt durch Überlegungen Warhols entstanden diese beiden Filme über das weibliche und männliche Angesicht Amerikas.