Rosa Barba
The Hidden Conference: About the discontinuous History of Things we see and don’t see, 2010
Künstler/in
Rosa Barba
Titel
The Hidden Conference: About the discontinuous History of Things we see and don’t see
Entstehungsjahr
2010
Technik und Dauer
35-mm-Film, Farbe, Lichtton, 13:40 min
Erwerbungsjahr
2012
Erwerbung der Stiftung
"The Hidden Conference: About the Discontinuous History of Things We See and Don't See" (2011, 35mm, 13:40 min.) wurde kurz nach der Initiierung von Barbas Projekt im Museo Reina Sofía in Madrid gefilmt und vertieft das Thema dieser Diskussion. Die an einem unbestimmten Ort (dem Depot der Neuen Nationalgalerie in Berlin) und "an einem unbestimmten Zeitpunkt (in der Zukunft oder Vergangenheit)" angesiedelte Filmarbeit bringt eine Situation ans Licht, die, wie uns der schriftliche Prolog in Kenntnis setzt, schon seit Jahren existiert, nun aber einen gewissen "Grad von Dringlichkeit" erreicht hat. Gleichwohl ist der Grund für die Zusammenkunft nicht mehr bekannt. Die Kamera setzt eine disparate Gruppe von Kunstwerken in Szene, die in ein an den Film noir erinnerndes Licht getaucht sind, wodurch fragmentarische Erzählungen zum Vorschein kommen, jedoch niemals einen Zusammenhang finden. Erneut dient das Narrative als "Vermittler, nicht als Lösung". Die Sprache wird in eine körperhaft anmutende Performance einbezogen, die minimalistische Tonspur von Barbas langjährigem Kooperationspartner Jan St. Werner erfüllt die Arbeiten - von Ernst Barlach, Renee Sintenis, Gerhard Marcks und weiteren, der Namenlosigkeit anheimgefallenen Künstlern - mit Leben; durch Gesten, Haltungen, Posen und Blicke entsteht etwas Spielerisches. Diese Geheimkonferenz ist weit davon entfernt, das Archiv als Paradigma gescheiterter Zukunftsvisionen in Frage zu stellen und bestätigt seine Ausdrucksweise sogar. Die einstigen Ambitionen des Museums, eine Gesamtheit zu repräsentieren, sind von Pathos umfangen, was die Möglichkeit einer Bergung und Rettung dieser deplatzierten Bruchstücke einer gebrochenen Geschichte als irrelevant erscheinen lässt.
Lynne Cooke in: "Rosa Barba. White is an Image", Hatje Cantz 2011